Silber beim "Řehlovice Cup" 2013!
„Majka, möchtest du nicht dieses Jahr mit zum Řehlovice Cup fahren?“ „Nein, wozu denn? Ich kann doch gar nicht Fußball spielen.“ Aber auf dringendes und drängendes Bitten hin habe ich mich einen Monat später dann doch noch dazu entschlossen. Und es hat sich gelohnt!
Unser Team brauchte dringend Unterstützung, ich hatte an dem Wochenende nichts vor und ich wollte sowieso einmal dort hinfahren, um zu sehen, was der Řehlovice Cup eigentlich ist. Also fuhr ich mit. Aber wer fährt noch alles mit? Ich wusste nur, dass ich dort meine alten Freunde Moritz, Wolfi und Matthias treffen werde. Wer aber noch mitkommt, das wusste ich nicht. Ich wollte mich einfach überraschen lassen.
Als mich Moritz und sein Kumpel Daniel in Regensburg abholten, wusste ich gleich: Es wird bestimmt nicht langweilig! Als wir endlich nach einer abenteuerlichen Fahrt auf tschechischen Landstraßen in Řehlovice angekommen waren, stand ich überrascht da und hab mir unsere Unterkunft bzw. eine
alte Scheune angeschaut. Das hat aber nicht lange gedauert, weil ich Wolfi mit unseren anderen Teammitgliedern gesehen habe. Da waren: Kilian, Julia, Tobi und dann noch Matthias mit seinem Bruder Felix. Nach einer kurzen Begrüßung und dem Kennenlernen war mir gleich klar, wir würden ein gutes Team sein!!! Aber um den Pokal auch wirklich zu holen, sind wir als Team zu unserem Fußballspielplatz gegangen, um zu schauen, wo es stattfinden wird und was für eine Strategie und Technik wir am nächsten Tag anwenden werden. Später gab es noch die Möglichkeit, den Abend mit anderen Fußballspielern draußen bei der Filmprojektion zu verbringen. Da wir aber nach der langen Reise müde waren, waren wir relativ früh schon im Bett und versuchten in der gemütlichen Scheune einzuschlafen.
In der Früh haben wir gemeinsam mit unserem Gegner gefrühstückt und langsam haben wir von Moritz erfahren, welche Spieler beim Spielen gefährlich sein werden und auf welche wir aufpassen müssen. Das Wetter hat auch mitgespielt. Der Himmel war wolkenlos und die Sonne war gleichzeitig Freund und Feind. Auf dem Spielplatz sammelten sich langsam alle vier Teams. Und dann, nach einer Weile, ging es los. Als erstes spielte unser Team „Bocca Juniors“ gegen Torpedo Most. Da wir unsere Technik nur theoretisch besprochen hatten, stellten wir fest, es funktioniert nicht so gut. Das Ergebnis dieses Spiels bestätigte es: Wir haben 0:1 verloren. Nach der Pause, in der wir uns eine neue Strategie überlegten, fingen wir dann mit der neuen Spielerverteilung an. Und das zweite Spiel gegen Tandem haben wir schon gewonnen. Im dritten Spiel, in welchem wir schon viel besser waren, war das Glück auf der Seite des Gegners und wir gingen erneut als Verlierer vom Platz.
Als das Spiel zu Ende war, waren wir sehr ungeduldig, wie das Endresultat wohl sein würde und welchen Platz aufgrund der erworbenen Punkte wir erzielen würden. Dann aber kam etwas, was die Jungs schon geahnt hatten: Elfmeterschießen! In unserem Fall ging es entweder um den 2. oder 3. Platz. So aufgeregt und gespannt war ich persönlich schon lange nicht mehr gewesen. Obwohl es nur ein Spiel ist, will man es einfach doch gewinnen! Dank unserem super Tormann Daniel und unseren Jungs haben wir das Elfmeterschießen schließlich gewonnen und so die Silbermedaille geholt.
Die Belohnung, die alle Teams bekamen, waren leckere Wassermelonen, die in der Hitze schnell verschwunden sind. Nach der Siegerehrung haben wir uns langsam verabschiedet und sind nach Hause gefahren.
Was hab ich in Řehlovice festgestellt? Wenn sich nette Leute treffen, obwohl sie nur einen Abend und einen Tag zusammen verbringen, reicht es aus, zu wissen, dass man diese Leute auch beim Řehlovice Cup 2014 treffen will :)
(Majka Knapíková)
Ostern 2013
Wo ist meine Heimat?
„Das weiß ich überhaupt nicht. Ich fühl mich überhaupt nicht tschechisch und auch nicht deutsch… wirklich…ich bin keine echte Deutsche oder echte Tschechin. Das ist so eine Mischung…“
Die Lebensgeschichten sind geprägt von einer natürlichen Zweisprachigkeit, von gelegentlicher Zurückweisung, von Arrangement, vom Wunsch der Bewahrung des Eigenen und von der Positionierung zur Möglichkeit der Auswanderung.
Wenn ich im September nach Prag ziehen werde, dann bin ich wohl auch ein Deutscher in Tschechien mit Wurzeln in Böhmen. Vielleicht kann man mich auch einen Angehörigen der deutschen Minderheit nennen.Was mir aber fehlt: Die persönliche Erfahrung und Sozialisation in Tschechien. Politik und Gesellschaft in Tschechien haben die Verbliebenen geprägt, haben ihre Identität, ihr Leben und ihre Heimat gestaltet. Und es lässt sich längst nicht alles auf die Ethnie – auf das Deutsch sein – reduzieren oder damit erklären. Das wurde in den sehr interessanten Biographien klar.
(Samuel Raz)
Wo ist meine Heimat?
„Das weiß ich überhaupt nicht. Ich fühl mich überhaupt nicht tschechisch und auch nicht deutsch… wirklich…ich bin keine echte Deutsche oder echte Tschechin. Das ist so eine Mischung…“
Die Lebensgeschichten sind geprägt von einer natürlichen Zweisprachigkeit, von gelegentlicher Zurückweisung, von Arrangement, vom Wunsch der Bewahrung des Eigenen und von der Positionierung zur Möglichkeit der Auswanderung.
Wenn ich im September nach Prag ziehen werde, dann bin ich wohl auch ein Deutscher in Tschechien mit Wurzeln in Böhmen. Vielleicht kann man mich auch einen Angehörigen der deutschen Minderheit nennen.Was mir aber fehlt: Die persönliche Erfahrung und Sozialisation in Tschechien. Politik und Gesellschaft in Tschechien haben die Verbliebenen geprägt, haben ihre Identität, ihr Leben und ihre Heimat gestaltet. Und es lässt sich längst nicht alles auf die Ethnie – auf das Deutsch sein – reduzieren oder damit erklären. Das wurde in den sehr interessanten Biographien klar.
(Samuel Raz)
Markus Bauer, freier Journalist, schreibt in der Sudetendeutschen Zeitung (Folge 17, Jahrgang 65) über die Veranstaltung:
„Wo ist meine Heimat?“ Dieser Frage gingen von der Karwoche bis Ostern rund 50 junge Leute aus Deutschland, der Tschechischen Republik und der Slowakei bei der Politischen Weiterbildungswoche der Jungen Aktion (JA) der Ackermann-Gemeinde nach.
Sozusagen eine neue Heimat dieser Veranstaltung war heuer das niederbayerische Kloster Niederaltaich, in dem die Liturgie im katholischen und im ostkirchlichen Ritus gefeiert wird. Und das Mitfeiern der Kar– und Ostertage gehört bei dieser Veranstaltung für die Jugendlichen seit jeher dazu.
"Wo ist meine Heimat?“ - so beginnt die tschechische Nationalhymne. In der Bayernhymne heißt es „Heimaterde, Vaterland“. Doch wie sehen junge Deutsche, Slowaken und Tschechen, die sich heute gleichermaßen in Deutschland, Tschechien und der Slowakei bewegen, diesen Begriff? Die 21jährige Architekturstudentin Terezie Sedlinská aus Brünn studiert seit acht Monaten in Nürnberg und hat einen deutschen Freund. Für sie ist die Tschechische Republik Heimat - wegen der Sprache, weil sie dort geboren und aufgewachsen ist.„In der Muttersprache habe ich viel mehr Wörter, viel mehr Nuancen. Doch wenn man länger im Ausland ist, vergißt man schon mal etwas. Die Seele ist eher tschechisch, ich werde mich immer als Tschechin fühlen. Wenn ich nicht in Tschechien bin, dann bin ich stolz darauf, Tschechin zu sein. Wenn ich zu Hause bin, dann sehe ich den einen oder anderen Nachteil.“
Nahe der bayerisch-tschechischen Grenze in Neukirchen beim Heiligen Blut ist der 22jährige Lehramtsstudent. Christoph Mauerer zu Hause. Er verbindet Heimat zunächst mit Bayern und dem Heimatdialekt. Doch seit er in Prag bei den Salesianern einen Europäischen Freiwilligendienst leistete, ist auch der Prager Stadtteil, in dem er lebte und arbeitete, für ihn eine Heimat geworden. „Die Mentalität in Bayern, Österreich, Böhmen und Mähren ist ähnlich“, so Mauerer, der sich auch als Mitteleuropäer fühlt. Und Wie Terezie Sedlinská ist auch für ihn die Sprache als Vermittlerin von Emotionen wichtig.
Doch Sprache vermittelt auch Information und Wissen. Und dieser Aspekt stand in unterschiedlicher Form im Mittelpunkt der Tagungsthemen, der Gottesdienste und weitere Angebote wie dem Kulturabend und der Hoflesung: alles in deutscher und tschechischer Sprache, eine Höchstleistung der jungen Dolmetscher. Denn die Themen waren nicht immer einfach. (…)
(Markus Bauer)
Nemecký ANEM
(JA) Vom 17.08.2013 bis zum 24.08.2013 fand in der Slowakei, genauer gesagt in Čičmany, die Slowakisch-Ukrainisch-Deutsche Jugendbegegnung „Nemecky ANEM“ statt.
Die ZKSM, slowakischer Partnerverband der Jungen Aktion, war Veranstalter, die Junge Aktion war Gast. Dazu trafen sich Jugendliche und junge Erwachsene aus der Slowakei, der Ukraine, Österreich und Deutschland, um gemeinsam Deutsch zu
lernen, sich auszutauschen, gemeinsam zu beten und eine tolle Zeit miteinander zu verbringen, was untertrieben gesagt mindestens gelungen ist! Doch seht selbst, denn wie immer sagen Bilder mehr als Worte!
Spurensuche 2013 - im Böhmerwald
„Tief drin im Böhmerwald, da liegt mein Heimatort; es ist garlang schon her, dass ich von dort bin fort. Doch die Erinnerung,sie bleibt mir stets gewiss, dass ich den Böhmerwald garnie vergiss…“ So beginnt die erste Strophe des „Böhmerwaldliedes“ und sie bestätigt den Teilnehmern derdiesjährigen „Deutsch-tschechische Spurensuche“, dass der Böhmerwald tatsächlich unvergesslich ist. Die Spurensucheist ein gemeinsames Projekt unseres tschechischen Partnerverbands „Antikomplex“ mit JUKON und mit der Jungen Aktion, die uns im Rahmen einer Fahrradtour ins deutschtschechische Grenzgebiet, führt dieses Jahr in den schönen Böhmerwald („Šumava“).
Mit dem Fahrrad entdeckten und erkundigten wir die Schönheitenund Sehenswürdigkeiten, wie die Moldauquelle (Pramen Vltavy), aber auch verschwundene sudetendeutscheOrtschaften wie z.B. Fürstenhut (Knížecí Pláně). Ein nahe gelegenerund als Mahnmal übrig gebliebener Grenzstreifen mitStacheldraht, freiem Schussfeld und Wachturm erinnerte unsdaran, dass auch an dieser Stelle der Eiserne Vorhang bis1990 bittere Realität war. Die Umstände, Gefahren und Gegebenheitendes westdeutsch-tschechoslowakischen Grenzgebietesmachte uns der schwarz-weiße Filmklassiker „Král Šumavy“ („König des Böhmerwaldes“) offenbar.Ebenfalls sehr beeindruckend waren unsere Fahrten entlangdes sich kilometerweit dahin ziehenden Schwarzenbergschen Schwemmkanales (Schwarzenberský plavební kanál), der im 18. Jahrhundert gebaut wurde, um das Holz des Böhmerwaldes für die Hauptstadt Wien zu erschließen.
Aus dieser Zeit stammt wohl einer der berühmtesten Söhne des Böhmerwaldes: Adalbert Stifter. Wir besuchten das Geburtshaus dieses bekannten Schriftstellers und Literaten in Oberplan („Horní Planá“). Von Stifters literarischnaturverbundenen Werken beeindruckt verfassten wir ebenfalls Dichtungen, die denen von Adalbert Stifter schon sehr nahe kamen :-).
Abschließend möchte ich einen ganz großen Dank an das Team von Antikomplex aussprechen, das die Spurensuche sehr gut geplant, organisiert und betreut hatte: Srdečné díky!
(Wolfram Röhrig)