Niederalteich

Zurück gedacht: Politische Weiterbildungswoche in Niederalteich

Vom 01. - 06. April, also über die Ostertage, trafen sich schon zum dritten Mal 35 junge Leute aus Deutschland, der Slowakei und Tschechien im Benediktiner-Kloster Niederaltaich im Ort Niederalteich in Bayern zur Politischen Weiterbildungswoche der JA; das Thema lautet dieses Jahr „Plötzlich Flüchtling“.

Der Anreisetag begann wie immer mit der Vorstellung des Teams und mit lustigen Kennenlernspielen. Am nächsten Tag hörten wir vormittags von Martin Panten, dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Ackermann-Gemeinde, einen Vortrag über das Flüchtlingsproblem aus deutscher juristischer Sicht, was sehr interessant und nutzbringend war. Am Nachmittag sind wir natürlich zu der Gründonnerstagsliturgie gegangen, die in der Klosterbasilika stattfand.

Am Freitag  kam unter anderen ein sehr spezieller Gast zu uns, der nämlich selber ein Flüchtling war, der ursprünglich aus Afghanistan kam. Abdul Delawery erzählte uns von seiner dramatischen und sehr anstrengenden Flucht aus seiner Heimat nach Deutschland. Er musste vor der terroristischen Gruppe der Taliban fliehen, weil sie ihn als Soldaten rekrutieren wollten; also machte er sich auf einen sehr gefährlichen Weg. Um nach Deutschland zu kommen, musste er durch  den Iran, die Türkei, Griechenland, Makedonien, Serbien, Ungarn und Österreich flüchten. Seine Geschichte war wirklich sehr interessant und wir waren alle bestimmt froh, dass wir in Frieden in Europa leben.

Auch später haben wir etwas zum Thema Flucht gehört und diesmal sogar gesehen. Es war ein „Mitmachtheater“ der Regensburger Gruppe ueTheater; dabei konnte jeder aus dem Publikum jederzeit während des Theaters plötzlich Stopp sagen und eine von den Rollen der Schauspieler selber spielen. Die Schauspieler haben uns vier kurze Theaterstücke vorgeführt, in denen Flüchtlinge in Deutschland irgendwie diskriminiert wurden. Für mich war es sehr überraschend, dass heute so etwas in Deutschland noch passiert.

Am Karsamstag Abend gingen wir ziemlich früh ins Bett, weil wir am nächsten Tag schon um vier Uhr zur Osterliturgie aufstanden. Die Liturgie begann um fünf Uhr morgens und dauerte bis halb acht. Am Anfang waren alle sehr müde, aber dann war es für alle doch ein schönes Erlebnis. Danach gab es ein schönes festliches Osterfrühstück und natürlich den Osterhasen, der uns viele Süßigkeiten versteckt hatte. Tagsüber konnten wir uns noch etwas erholen und schlafen. Am  Abend war dann die allerbeste Party, die wir alle sehr genossen haben. Am Montag sind wir daraufhin ziemlich schwer aufgestanden und leider schon nach Hause gefahren.

Insgesamt war es eine sehr schöne Woche, in der ich viel Neues und Interessantes kennengelernt habe und ich freue mich schon sehr auf nächstes Jahr!

(Fabian Blažek)

Budweis

Vom 02. bis 09. August 2015 fand in Budweis/České Budějovice mit 25 jungen Leuten aus Tschechien und Deutschland die Sommerbegegnung der Jungen Aktion und Spirála statt. Jožka Šikula schildert hier ein paar Eindrücke.

Am Sonntag, den 02. August, kamen wir in Budweis in unserer Unterkunft an, dem Internat des Bischöflichen Gymnasiums – oder liebevoll „BiGy“ von uns genannt. Am Abend kamen wir auch gleich mit den weiteren „Bewohnern“ des BiGys zusammen, nämlich den Teilnehmern des Rohrer Sommers, die in den Räumlichkeiten des Internats ihr Programm hatten. Sie zeigten uns bei einer Probe schon einmal ihre schwungvollen Tänze und Lieder.

Mit dem Programm ging es dann am Montag auch gleich weiter: Zuerst haben wir uns in Gruppen aufgeteilt. In der ersten Gruppe haben wir große Puzzleteile mit Europamotiven bemalt; die, die die zweite Gruppe gewählt haben, haben sich einem größeren Kollektiv angeschlossen, sie haben nämlich sehr interessante Volkstänze aus Süddeutschland mit den Rohrer-Sommer-Leuten mitgelernt. Außerdem haben wir noch ein längeres Planspiel unter dem Motto „Europa wählt!“ gespielt, wobei auch die Teamer und Rohrer-Sommer-ler mitgemacht haben. Wir, aus der JA, haben Parteien gebildet und jede Partei hat sich ein Wahlprogramm ausgedacht. Es gab dabei sogar eine Mediengruppe, die BN, das heißt die „Budweiser Nachrichten/Budějovické noviny“, die vor der Wahl alle Parteien vorgestellt hat. Am Schluss haben alle Anwesenden gewählt. Das Ergebnis davon war sehr bemerkenswert, weil wenigstens drei Parteien sich für eine Mehrheit zusammenschließen mussten.

Außerhalb der Stadt haben wir auch ein Sommerlager der Budweiser Salesianer besucht und mit den dortigen Jugendlichen miteinander mehrere Spiele gespielt. Für den Abend hat der Koch des Ferienlagers eine Flammenshow vorbereitet, die sehr spektakulär gelungen ist. Ich glaube, dass alle von dem Tag begeistert waren. Wir sind dann bis zum Ende unseres Aufenthalts in Budweis mit einer Rikscha gefahren, um Spenden für eben diese Salesianer zu sammeln, damit sie einen neuen Minibus für ihre Jugendarbeit kaufen können.

So kommen wir langsam zum Anfang. Ja, es ist kein Fehler, weil erst am Donnerstag das große Bundestreffen der Ackermann-Gemeinde begonnen hat.

Das weitere Programm hatten wir schon zusammen mit der AG. Dabei hat am Nachmittag die lang erwartete Marktplatz-Aktion ihren Höhepunkt erreicht, es wurden nämlich die bemalten Puzzleteile zusammengesetzt und so ist eine bunte und vielfältige „Europacollage“ entstanden.

Der nächste Tag war ziemlich spannend, weil am Nachmittag die Sternfahrt in mehrere Orte der südböhmischen Region stattgefunden hat. Ich bin nach Prachatitz/Prachatice gefahren, wo Schwestern vom Orden der Borromäerinnen ein Hospiz haben. Sie haben uns nicht nur viel über die Geschichte des Ordens, sondern auch über die Bedingungen der Behandlung erzählt und gezeigt. Ganz interessant war auch das Haus der Schwester Vojtěcha (weibliche Form vom Adalbert), in dem Patienten, die unter der Alzheimer-Krankheit leiden, behandelt werden.

Am Freitag sind dann auch noch die Plasto-Kinder nach Budweis gekommen, die ebenfalls im BiGy untergebracht waren, sodass es dort noch einmal viel lebendiger wurde. Gemeinsam mit ihnen gestalteten wir am Samstagmorgen einen großen Gottesdienst, den alle Teilnehmer des Bundestreffens mitfeierten. Und natürlich haben wir auch sonst jeden Tag bei einer Statio mit Gebet und Gesang begonnen.

Der Höhepunkt der Woche war dann der Abschlussabend am Samstag, der mit der Verleihung der Versöhnungsmedaille der Ackermann-Gemeinde an Christa und Adolf Ullmann begann. Die anschließende Feier war großartig, weil fast alle, die in der Ackermann-Gemeinde sind, zusammen auf einem Platz waren, es war also viel zu erzählen. Während dieser Feier sind endlich unsere Tänzer zu Wort gekommen. Sie haben zusammen mit dem Rohrer Sommer bewundernswerte Volkstänze vorgeführt und wurden dafür mit Applaus belohnt.

Nach dieser Feier war noch für die, die weiter feiern wollten, eine „Afterabschlussparty“ in Budweis vorbereitet – auf der Rückfahrt zeigten die JAler im „Ackermann-Partybus“ noch einmal ihr Gesangstalent ;-) –, aber trotz des Namens war diese Party noch kein echter Schluss. Denn nach der Hl. Messe am Sonntag ist nämlich noch Karel Schwarzenberg nach Budweis gekommen, um die Versöhnungsmedaille der Ackermann-Gemeinde entgegenzunehmen. Es war ein großer Schlusspunkt unter einer spannenden und ereignisreichen deutsch-tschechischen Sommerwoche.

(Jožka Šikula)

 

Rikscha Aktion "Amstrampeln für einen guten Zweck"

Bei glühender Hitze durch die Innenstadt von Budweis/České Budějovice mit bis zu drei Personen als Passagiere zu radeln, war alles andere als ein Zuckerschlecken. Aber dafür haben die „Taxi-Gäste“ auch großherzig gespendet: 11.391 CZK und 472,99 €. Das macht zusammen 23.728,47 CZK oder 909.69 € für das Jugendzentrum der Salesianer im Budweiser Stadtteil Máj. Danke an unsere Rikscha-Helden Beni Lekscha, Lukáš Dulíček, Tinka Rázková, Johanna Lüffe, Matthias Bellmann, Jonas Hergert und Vratislav Švejda!

 

Für das / pro Team-

Sonne im Herzen, Eis in der Tüte
Kofola hilft gegen müde
Česky rozumíš? – Trochu. – O.Ka.
Temperatur wie in Afrika.
Auf geht´s, Kinder, wir gehen ins Bad!
Ale tam není vodní had?
Rikschafahren der Tínka gefällt
5 Korun? – Einmal um die Welt!
Výborné jídlo, výborní lidé
a jaké roztomílé dítě!
Nechval dne před večerem
no – večer já v baru jsem.
Wir haben nicht Vater noch Mutter vermisst
weil das Team uns Vater und Mutter ist.
Singen wir deutsch nebo zpívame česky?
Tschechisch und Deutsch! To bude hezký!
Sprachprobleme? Nicht beim Gebet
weil Gott zum Glück uns alle versteht.
A good fairy tale has an happy end
But I´d like to know who´s my secret friend…

 

Když horce svítí slunce
ty jsi chladný  stín
když ptám se „proč?“
ty jsi odpověd´
když jdu na temné ulice
ty jsi světlo
Kdo jsi?
Kamarád? Anděl? Bůh?
Nevím.
Ale díky, že jsi tady.

<>

In der Sommerhitze
bist du kühlender Schatten
wenn ich „warum?“ frage
bist du die Antwort
gehe ich auf dunkler Straße
bist du das Licht
Wer bist du?
Ein Freund? Ein Engel? Gott?
Ich weiß nicht.
Aber danke, dass es dich gibt.

(Matthias Bellmann)