Positionierung zu Glaube und Kirche

Liebe Mitglieder, liebe interessierte Personen,

Bei der Jungen Aktion setzen wir und regelmäßig kritisch mit unseren Inhalten und Formaten auseinander. Zuletzt betraf dies besonders unsere Haltung zu Religion in unserem Jugendverband und die praktische Umsetzung während unserer Begegnungen und Aktionen. Wir freuen uns über Ihre und eure Anregungen und Gedanken zu diesem Thema.

Prolog: Geschichte und Selbstverständnis

Die Ackermann-Gemeinde wurde 1946 von katholischen Heimatvertriebenen aus der damaligen Tschechoslowakei gegründet, um den verheerenden Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs - Nationalismus und Fanatismus - die Botschaft der Versöhnung entgegenzusetzen. Die Vertreibung der Sudetendeutschen verursachte viel Leid und Zerwürfnisse. Die Ackermann-Gemeinde gründete sich als Schicksalsgemeinschaft mit dem Grundgedanken, dass diese leidvollen Erfahrungen nicht die Zukunft bestimmen sollten, und zeigte klar eine Haltung gegen Vergeltung und Ressentiments, was schon damals etwas Besonderes war. Der christliche Glaube stellte hierfür die Leitgedanken von Nächstenliebe und Versöhnung. Er spendete Kraft und eine Gemeinschaft mit geteilten Grundwerten, welche bis heute Relevanz haben. Der Blick in eine gemeinsame Zukunft leitet bis heute unser Handeln als Junge Aktion. Der Auftrag der Versöhnung und Verständigung besteht auch in der heutigen Zeit weiter.

Die Ackermann-Gemeinde versteht sich als katholische Vereinigung und somit als Teil der katholischen Kirche, in welcher auch die Wurzeln der Jungen Aktion liegen. Die Junge Aktion bekennt sich zu den christlichen Grundpfeilern der Ackermann-Gemeinde. Diese können unter folgender Adresse nachgelesen werden: https://www.ackermann-gemeinde.de/ziele

Die oben bereits angesprochenen geteilten Werte auf Basis des christlichen Glaubens haben für uns weiterhin Relevanz. Sie bieten eine Basis des Respekts und der Offenheit, welche für unsere Arbeit sinnstiftend ist. Wir sind ein christlich geprägter Verband. Das bedeutet für uns in der heutigen Zeit:

1. Unsere Ziele sind...

... Völkerverständigung, kultureller Austausch, Toleranz, Respekt, Frieden, Achtung gegenüber der Natur und allen Lebewesen.

... Vielfalt in jeglicher Hinsicht.

... Abwesenheit von Diskriminierung und Hass.

... offene Begegnungen im Geiste der Freundschaft und Verständigung.

2. Die Bedeutung von Kirche und Glauben bei der Jungen Aktion:

Die Institution Kirche und der christliche Glaube befinden sich in unserer Gesellschaft in einer großen Krise. Besonders die Institution Kirche und kirchliche Vereinigungen werden zurecht kritisch hinterfragt. Auch wir als Junge Aktion stellen diese wichtigen Fragen, nicht nur innerhalb des Bundesvorstands, sondern auch während unserer Begegnungen in der Diskussion mit unseren Teilnehmer*innen und Referent*innen.

Die christlichen Grundwerte verstehen wir als universell anwendbar, sie bilden die Basis unserer verbandlichen Arbeit. Sie sind für uns losgelöst von der berechtigten Kritik an der Institution Kirche.

Wir verstehen die christliche Botschaft als einladend und inklusiv. Wir wollen sie in ihrer ganzen Weite transportieren, sodass sich auch Menschen darin wiederfinden können, die nicht dezidiert christlich geprägt sind.

Im Glauben spüren wir Gemeinschaft. Er kann uns Halt geben.

Bei unseren Veranstaltungen sind spirituelle und geistliche Elemente neben dem politisch-weltlichen Programm wichtige Bestandteile. Dabei legen wir Wert auf eine entspannte, freundliche und einladende Atmosphäre. Häufig gestalten wir Gottesdienste oder Andachten selbst, dabei stehen wir für offene Gottesdienstformen, die alle Teilnehmer*innen miteinbeziehen und mitnehmen.  Zusätzlich zu klassischen Gottesdiensten in der Kirche bieten wir ein alternatives Programm an, welches nicht zwingend christlichen Inhalts ist, jedoch spirituell-philosophische Elemente enthält. Wir respektieren die individuelle Entscheidung unserer Teilnehmer*innen, an welchem geistlich-spirituellen Programmpunkt sie teilnehmen wollen, erwarten jedoch Offenheit, sich auf Neues einzulassen.